The Higgins / Der Ganze, Rest, Emma 23 12. Oktober 2024
Fast schon Tradition hat das von ScharpingPershing alljährlich veranstaltete Konzert mit den Streetpunks von The Higgins aus Aalen. Diesmal im Vorprogramm – kurzfristig eingesprungen – Der Ganze Rest aus Stuttgart, die aber weit mehr als Ersatz waren.
Fix sind die Leute von Der Ganze Rest. Jeg Hüsker mussten leider krankheitsbedingt absagen und 35 Minuten nachdem ich bei Der Ganze Rest angefragt hatte, kam die Zusage. Wenn alles so einfach, wäre.
Noch schneller geht es bei einem älteren Päarchen, das vermutlich im Rahmen der an diesem Abend in Heilbronn stattfindenden „Langen Nacht der Kultur“ in derEmma vorbei schaut. Punk sagt ihnen nicht sofort zu und ich biete an, erst einmal zuzuhören, bevor sie entscheiden, ob sie bleiben wollen. Sänger Martin kündigt ein lautes Konzert an und nach dem getragenen Intro und dem anschließenden Crescendo sind die beiden innerhalb weniger Sekunden verschwunden.
Der Ganze Rest hat gleich so was wie einen Fanclub in der Emma und vor der Bühne wird eifrig getanzt und hie rund dort mache ich Leute aus, die die Texte mitsingen. Ich wusste vor dem Auftritt nicht viel über die Band aber der deutschsprachige Punk mit Metal-, Rock- und Popanleihen kommt live gut rüber. Kennzeichen sind Sänger Martins markante Stimme und die starken Refrains mit vielen Chören. Die Band ist auch recht ambitioniert und vom Auftreten ziemlich professionell. So wünscht man sich eine Vorband.
Im April 2011 habe ich das erste Mal ein Konzert mit Higgins mitorganisiert. Seitdem spielen sie fast jedes Jahr in Heilbronn und so fühlen sich die Auftritt nach all den Jahren wie kleine Klassentreffen an. Mittlerweile bin nicht nur ich Fan sondern eine ganze Reihe an Leuten in Heilbronn. Die machen dann vor allem gesanglich bei vielen Songs mit – mit Tanzbewegungen hält man sich zunächst zurück. Das wird später mehr. Wirt Ozze steuert seine Standards Crowdsurfing und Schildkröte bei.
Vor dem Konzert erzählt Sänger Tob, dass er eine neue LP machen will – fünf Songs seien schon fertig. Wurden die auch gespielt? Was gespielt wurde, war das Lied bei dem Gitarrist Frankie sing und Tobi die Gitarre übernimmt. Genau wie vergangenes Jahr wieder inklusive durchgeknallter Bühnenshow und Kabelschlinge zum den Hals.
Am Ende des Auftritts speilt die Band „Fire in the City„. Sänger Tobi übergibt das Mikro an das Publikum und stellt sich in den Zuschauerraum. Reihum kreist das Mikro und das Publikum singt den Refrain. Das geht ewig, denn die Band hört nicht auf und auch wir machen immer weiter. Wir würden da vermutlich jetzt noch stehen und singen, wenn die Band nicht aufgehört hätte. Wenn nächstes Jahr beim Auftritt nicht die oben erwähne lange Kulturnacht stattfindet und im Sozialen Zentrum Käthe zeitgleich kein Konzert, wird es noch besser.