The BellRays / Violet Bombs, Goldmarks 20. Oktober 2024
Der Soul-Express mit Rock-Lokomotive legt einen Stopp in Stuttgart ein. The BellRays aus Kalifornien begeistern mit ihrer musikalischen Mischung und einer begnadeten Sängerin. Der Bericht zu den Violet Bombs fällt verkehrsbedingt kurz aus.
Die zweite Überraschung an diesem Abend lautet, bei der Vorband ist es ziemlich voll. Allerdings kann ich zum Auftritt der Violet Bombs aus Winnenden nichts sagen. Denn nach meinem Eintreffen spielen sie noch etwa 17 Sekunden. Es bleibt etwas Zeit um Fotos von den Kostümen mit Leopardenprint und dem Schwänzchen der Sängerin zu machen. Offenbar haben Sie es geschafft, ihre Fans zu mobilisieren zum Konzert zu kommen. So wünscht sich das der Veranstalter.
Was man sich nicht wünscht, ist die erste Überraschung des Abends: dass auf der Autobahn zwei Fahrspuren gesperrt sind und sich deshalb um 20:45 Uhr ein Stau auf der Strecke nach Stuttgart bildet. Was dazu führt, dass ich den Auftritt der Vorband verpasse.
Es ist schon recht lange her, dass ich die BellRays das letzte Mal gesehen habe. Da müsste noch im Landespavillon gewesen sein und ist etwa 15 Jahre her. Zwischendurch waren sie wohl noch mal da, da habe ich sie aber verpasst. Ich bin mir deshalb im Vorfeld nicht sicher, wie der Besucherzuspruch sein wird.
Da unter anderm die Fans der Violet Bomb da bleiben, ist das Goldmark’s gut gefüllt. Sängerin Lisa stellt mit der Aussage „This is a Rock show“ klar, dass sie entsprechende Beteiligung erwartet. Mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und ihrem aufrechten Gang ist sie Dreh- und Angelpunkt der Show, und strahlt innere Stärke und Würde aus. Neben Sängerin Lisa ist Gitarrist Bob das einzige konstante Mitglied seit Gründung der Band 1990. Je länger das Konzert dauert, desto mehr bewegt er sich auf der Bühne. Das aktuelle Album von 2024 heißt übrigens „Heavy Steady Go“ und ist ungefähr das zehnte. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall – Anspielte „California„.
Mich packt die Musik und die spezielle Mischung aus Rock’n Roll mit Soulgesang nach wenigen Takten. Auch beim Publikum kommt es gut an. Wie so oft bei Konzerten in Stuttgart ist der Altersdurchschnitt recht hoch – kaum Leute unter 30 – und deshalb dauert es einige Zeit, bis Bewegung vor der Bühne entsteht. Stimmlich lässt man sich nicht lumpen und kommt allen Aufforderungen von Lisa Lärm zu machen, nach. Ein gutes Konzert und auf die nächste Vorstellung freue ich mich.