Mit der Hand in Schweine greifen

Harald Riegg liest im April 2025 in der Emma 23 in Heilbronn

Harald Riegg, Emma 23 24. April 2025

Obwohl Harald Riegg ausschließlich Werke europäischer Autoren liest, geht die literarische Reise aus dem Schweineinneren bis nach Südafrika. Allzu grausam sind die ausgewählten Textpassagen von Tom Sharp, Erling Jesper, Christian Kracht und Haralds neue Geschichte zum Glück nicht.

Zum Start lässt sich Harald Riegg über die aktuelle Debatte aus, ob vor Theatervorstellungen per Triggerwarnungen bei Sex- und Gewaltszenen erfolgen sollten. Nicht überraschend spricht sich der wertkonservative Anarchist dagegen aus. Der Hinweis, dass an diesem Abend ausschließlich aus Werken europäischer Autoren gelesen wird, scheint er an jemanden zu richten. Wer bleibt unklar, allerdings weißt er darauf hin, dass für die Leute, die sich zu seinen Lesungen trauen sowieso alles zu spät sei.

Harald startet dann mit Erling Jepsen „Die Kunst im Chor zur einen“. Der Erzähler berichtet aus seiner Kindheit in der der Vater unter anderem als Trauerredner tätig ist. Die Mutter war als Kind sehr gefragt, wenn er darum ging Komplikationen bei schwangeren Säuen zu beheben. Sie hatte einfach de schmalsten Hände. Nachdem sei einmal Goebbels die Hand schütteln durfte, sinniert sie später immer wieder, was er davon gehalten hätte, wenn Goebbels bewusst gewesen wäre in wie vielen Schweinen die Hand gesteckt hat.

Harald Riegg mit seinen Zuhörern im April 2025
Harald Riegg beim konzentrierten Lesen

Der Vater des Erzählers wird in den Gemeinde- und Kirchengemeinderat wählt. Da eine Tochter in die Pschyatrie kommt, benötigt er etwas gegen den stellvertretenden Bürgermeister, der davon wie. Der Junge beobachtet den Konkurrenten bei einem Schäferstündchen. Als der Vizebürgermeister beim Vater vorstellig wird, verabreicht der Vater dem Jungen eine Tracht Prügel. Das alles endet in einem gemeinsamen Chor der Familie, bis die Mutter anfängt auf Deutsch zu singen.

Richtig absurd wird es, als der Junge in der Schule eine Verwandtschaft zwischen dem Erzengel Michael aus Tarzan ausmacht ud fragt ob Tarzan ein moderner Erzengel sei. Könne es denn nicht sein, dass Jesus nicht in den Himmel aufgefahren ist, sondern in den Dschungel gegangen ist, da man Tieren eher vertrauen kann als Menschen? Die Lehrerin kommentiert dieses Genauen mit dem Hinwies, dass er sehr wenig über Religion wisse.

Es geht weiter mit deinem Gedicht aus Jens Rachhuts „Der mit der Luft schimpft“. Jens Nachhut kennt man als Sänger diverser Punkbands wie Angeschissen, Blumen am Arsch der Hölle, Oma Hans oder Alte Sau. Im Gedicht geht es um einen kaputten Rasenmäher, Bier, eine Frau, die den Rasenmäher repariert und nach Schnapskonsum getötet wird. Es kann auch sein, dass der Schnaps vor der Reparatur getrunken wird.

Das müsste das Manuskript der neuen Geschichte sein
Diese Lesung ist geschafft

Im Stück aus Christian Krachts „Eurotrash“ entwirft der Erzähler während er mit seiner Mutter rin einer Gondel festsitzt ein Bild der Schweiz, in dem eine rechtsradikale Partei die Macht übernimmt. Der Moscheebau wird gestoppt, Deutsche ausgewiesen und alle Eingewanderten drei Jahre Dialekt lernen, auf Almen arbeiten und Kinde rin die Welt setzen. Die Todesstrafe wird wieder eingeführt und Menschen öffentlich hingerichtet. Die Mutter kommentier das mit: „das ist wirklich eine schreckliche Geschichte“.

Es folgt eine neue Geschichte aus Harald Riegg Feder: „Begegnung an einem Sonntagnachmittag“. Eine Frau spricht den Erzähler auf einer Parkbank an. Sie erzählt ihm, dass sie in einer Krise stecke. beim gemeinsamen Urlaub mit der Mutter in der Schweiz habe man Belgier kennengelernt. Sie habe sich in den Sohn verliebt. Da ich jetzt Fotos für den Artikel mache, verpasse ich leider wie die Geschichte ausgeht. Kann man nachlesen, wenn die Geschichte hoffentlich veröffentlicht wird.

Den Abschluss bildet Tom Sharps „Lauter Irre“. In Südafrika bringt eine Mutter ihren Sohn vor Ihrem Ehemann zu Ihrem Bruder in Sicherheit. Nach einem Alkoholexzess findet der Bruder sich am nächsten Morgen eingeschlossen in seinem Haus wieder. Die Mutter will ihren Sohn abholen und ruft die Polizei, da sie nichts in Haus hinein kommt. Innen schießt sich der Bruder den Weg in die Garage frei. Die unfähige Polizei, weiß das der Bruder ein Gangster ist und will das Garagentor mir einem Bulldozer öffnen. Obwohl der Bruder warnt, dass das die gesamte Hausfront zum Einsturz bringen wird, wird der Plan umgesetzt. Das Haus stürzt ein und der Bruder flieht.

Ein weiteres Gedicht von Jens Rachhut entfällt und Harald Riegg entlässt uns.

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