
Pennysurfers / A Part Of Us, Emma 23 25. April 2025
Die Pennysurfers entzünden mit ihrem Saktepunk die Flamme. A Part of Us blasen mit ihrem modernen Melodycore die Flamme zu einem wahren Freudenfeuer auf, das keine Wünsche offen lässt. Ein Megaabend in Heilbronn.
Es ist schon eine Weile her, dass ich die Pennysurfers zuletzt gesehen habe. Das war im Rahmen der Open Air-Konzerte im Deutschhof während Corona. Das Quartett hat einige richtig gute melodische Skatpunk-Songs im Repertoire. Der Sound ist sich und das Tempo relativ hoch und Lust zu spielen haben die Jungs auch. Mittlerweile hat man Berwangen den Rücken gekehrt und nun trägt Walldorf den Titel Rockcity.
Dieses Jahr wird die Band übrigens beim Punkrock Holiday in Slowenien neben Bands wie Refused, Agnostic Front, Millencollin, Turbonegro oder Madball auftreten. Das Festival ist ja immer sehr schnell ausverkauft. An diesem Abend hat es angeblich am Merchstands noch Tickets gegeben. Vielleicht ärgert der eine öde andere sich jetzt, dass er an diesem Abend nich da war. Oder war das alles nur ein Witz des Sängers? Witze reißt der nämlich sehr gern. Denn am Ende meint er, dass man nun alle 24 Songs als Zugabe in doppelter Geschwindigkeit spielen würde. Nach ein paar Songs heisst es dann 24 Lieder in halber Geschwindigkeit.
Allerdings hat die Band nicht mir mir als investigativ arbeitendem Musikjournalisten gerechnet. Meinem Kennerblick bleibt nicht verborgen, dass auf der Setlist lediglich 19 Songs stehen. Der Einwurf, auf der Rückseite stände noch was entpuppt sich als leicht zu durchsuchende Finte.
Auf dem Punkrock Holiday haben A Part Of Us laut Ihrer Facebookseite schon gespielt. Die Band kommt aus Verona in Italien und ist mir vor dem Konzert gänzlich unbekannt. Wie ich jetzt nachlese, existiert die Band seit 2016, was man auch relativ schnell am professionellen Auftreten merkt. Das Grundgerüst ist auch hier Melodyore – allerdings angereichert mit modernen Stilmitteln. Die Band nennt hier zum Beispiel A Wilhelm Scream.
Die Musik ist von vielen Breaks und Tempowechsel geprägt. Der manische Dummer treibt alles voran. Herausragend die Stimme des Sängers. Kein Geschrei und sogar Soundmann Marco lobt die Darbietung. Dazu dann noch stimmige Backgroundchöre. Die Emma hätte an diesem Abend den einen oder anderen Gast mehr vertragen. Die die da sind reißt der Auftritt förmlich mit. Es wird ausgiebigst getanzt und die Band glänzt mit Spielfreude.
Nach knapp 40 Jahren Konzertbesuche im Punk- und Alternativbereich, stelle ich mir gelegentlich die Frage, ob ich mir das weiter geben soll. An diesem Freitag beantworte ich es mit einem ja, jawoll und was denn sonst. Gibt es das in einer anderen Musikrichtung, dass eine relativ unbekannte Band aus dem Ausland in einem kleinen Laden spielt. Die Besucher die Band abfeiern, bis die keine Songs mehr haben, die sie als Zugabe spielen können? Mir tun alle Leid, die nicht dabei waren.
Nachtrag
Soundman Marco hat zwei Videos vom Abend auf YouTube gepostet:
Pennysurfers
A Part Of Us