
Harald Riegg, Emma 23 22. Mai 2025
Eine Woche früher als gewohnt hält Harald Riegg seine monatlichen Lesung ab. Die Aushabe mit ausschließlich europäischen Autoren wie Virginie Despentes oder Johannes Groschupf zeichnet sich durch viele Ringelnatz-Werke aus. Das sorgt für viele Lacher.
Harald Riegg startet die Lesung mit einem Gedicht von Joachim Ringelnatz: „Warten auf den Bumerang“ aus dem gleichnamigen Buch. Mit gerade einmal sechs Zeilen beschriebt Ringelnatz eine Szene, in der Bumerang nicht das tut, wofür er bekannt ist. Weiter geht es mit Virginie Despenetes „Das Leben des Vernon Subutex 3“. In der ersten von Harald Riegg ausgewählten Stelle, wird beschrieben wie eine idealistische Frau sich als Lehrerin in Brennpunktschulen engagiert, nachdem sie mit den abgehobenen Ansprüchen typischer französischer Mittelschichtsfamilien nichts mehr anfangen kann. Dort feiert sie kleine Erfolge, indem sie einige Linder bewegen kann, selbständig zu lesen. Als ie betrunken direkt auf eine Mail des Direktors antwortet, wird sie entlassen.
Im zweiten Stück trifft sich eine Gruppe von Freundinnen. Eine ist an den Eilitern operiert worden und benötigt Zuspruch. Die Freundinnen erzählen vom problematische Leben mit Kind. Eine zählt die immensen Kosten auf und wie ein Kind verhindert, dass es mit der eigenen Karriere vorangehe. zudem könne es sein, dass man in der Pubertät morgens den eignen Sohn nicht mehr erkenne, so sehr verändere er sich über nacht. Eine andere weiß von einem Übermaß an Masturbation zu berichten.
So locker eingestimmt, geht es weiter Mit Harald Rieds Geschichte „Menschen aus der Nachbarschaft“, die im Cassus-Magazin veröffentlicht wurde. In ihr wird eine Nachbarschaft mit menschlichen Sozialfällen beschrieben. So sucht die Polizei eine Frau, eine Nachbarin hortet in der Wohnung Nazi-Devotionalien. Aus dem Nachbarhaus dröhnt Volksmusik und eine Männerstimme verlangt“Zieh# dich aus!“ Irgendwann sieht es aus, als ob im Treppenhaus Blut liegt. Und arm Müllcontainer, wird im Abfall gewühlt.
So zurück auf den harten Boden der Tatsachen gebracht, folgt eine weiteres Ringelnatz-Gedicht „Guter Rausch“. In Ihm beschriebt Ringelnatz die im liebsten Trinker, die nicht aggressiv öde hinterlistig sind, sondern mild auf sich und andere horchen.
Auch nach der Pause geht es mit Ringelnatz weiter. In „Straßenbahn 23 und 13“ In ihr beschriebt Ringelnatz eine sehr langsam fahrende Straßenbahnen ihre Folgen. Den einen oder anderen Zuhörer oder Zuhörerin könnte das an Erfahrungen mit der Deutschen Bahn erinnern.
Johannes Groschupf beschreib in „Hinterhofhelden“ den Berliner Stadtteil Neukölln in den 1970er. Ein junger Mann erwirbt in einem obskuren Second-Hand-Laden eine Kamera und begibt sich auf einen fotografischen Streifzug in dem er Alltagssituationen des Arbeiterstadtteil festhält. Übe die Beschreibung von Hinterhäfen, Teppichstangen, Bratengeruch und einer Baustelle, entsteht die Szenerie die heute so nicht mehr existiert.
Den Abschluss macht das Gedicht „An Berliner Kinder“ von Ringelnatz. In Ihm zahlt der Autor auf, was für sexuelle Aktivitäten bestreiten und was sie Konsumieren, wenn die Kinder nachts in ihren Betten liegen. Das kann nur mit „Pfui pinne, Berlin“ enden.
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