Wenn das Okapi erschreckt

Harald Riegg liest am 26.06.2025 in der Emma 23 Heilbronn

Harald Riegg, Emma 23 26. Juni 2025

Bei dieser Ausgabe der Gute Nacht-Geschichten reichen die ausgewählten Stücke von einer vernichtenden Rezension, Kurzgeschichten von Franz Dobler über einen Songtext von Casper bis zum Bestseller von Mariana Leky.

Harald Riegg kündigt für diese Lesung an, dass er an diesem Abend ausschließlich aus Werken deutschsprachiger Literaten lesen wird. Den Anfang mach ein Verriss, den er selbst über Philippe Dijans „Rückgrat“ geschrieben hat. Bekannt geworden ist er mit dem Roman „Betty Blue“, der auch erfolgreich verfilmt wurde. Harald hatte deshalb recht hohe Erwartungen an „Rückgrat“. Die werden beim Lesen allerdings herbe enttäuscht. Die Hauptfigur Dan, ein abgehalfterter Schriftsteller, ist unschwer als Doppel des Autors erkennbar. Dan ist als Schriftsteller gescheitert und versucht sich nun an der Erziehung seines Sohnes. Immer wieder unterbrochen von Alkohol- und Sexexzessen, bei denen die Frauen nur Beiwerk sind. Harald Riegg lässt kein gutes Haar an dem Werk, da es nie zu einer Einsicht oder Läuterung der Hauptfigur kommt.

Wir starten mit einer überraschenden Aufsicht des Vortragenden
Wechseln dann in die Seitenansicht

Überraschenderweise baut Harald Riegg nun eine Quizfrage ein, in der es darum ging, welcher deutsche Spieler 1966 in England bei der Fußballweltmeisterschaft den Spielball mitgehen ließ. Der Spieler spielte nämlich in Augsburg, die Stadt in der der nächste Autor, Franz Dobler wohnt. Harald Riegg liest aus seinem Werk „Letzte Stories“ die Geschichte „Medizin“. Ein Mann wartet in der Notaufnahme und beobachtet dort allerlei seltsame Gestalten. Ein durchgeknalltes Mädchen,das an die Hauptperson aus dem Filmtankgirl erinnert, lässt lautstark ihr Wur darüber aus, dass ihr Freund bei einem Streut wegen ihrer Jacke einen Stich erlitten hat. . Ein älterer Mann, der wegen seiner kranken Frau traurig ist, sucht Kontakt. Mädchen kreischt „Den mach eich kalt“. Sie wird von Begleitern getröstet. Wegen Ihrer Jacke wurde ihr Freund bei einem Streit durch einen Stich verletzt. Nach einigem Hin und Her und einer Untersuchung ist die Gesellschaft verschwunden, als der Protagonist Wiede rin den Wartebereich kommt

In der zweiten Geschichte von Franz Dobler hört ein Mann mit seiner Katze Radio und unterhält sich mit ihr. Richtig Anteil nimmt sie aber nicht an der Geschichte über einen Mann, der seine Beine absägt, weil er sie nicht mehr haben will.

Um dann in die Untersicht zu gleiten
Zu besseren Orientierung folgt die Rückansicht mit Publikum

Nach der Pause geht es mit dem Text des Liedes „Die Letze Gang der Stadt.“ des Rappers Caspar weiter. Es beschreibt in teilweise lyrischen Zeilen die Ödnis eines kleinen Ortes. Insbesondere der Beginn klingt wie ein Gedicht. Da auch die Instrumentierung sich von der üblichen HipHop-Musik unterscheidet, lohnt es sich, den Song mal anzuhören.

Den Abschluss bildet in Auszug aus Mariana Leky „Was man von hier aus sehen kann:“ in einem Dorf im Westerwald stirbt jedes Mal ein Mensch, wenn Selma von einem Okay träumt, Da sorg bei den Bewohnern für viel Aufregung und spielt auch im leben ihrer Enkelin Luise ein große Rolle. Die Zuhörer müssen herzhaft lachen, wenn Harald Riegg vorliest, dass Luise findet, dass Selma wie Rudi Barrel aussieht. Überraschenderweise zeigt die ARD am darauf folgenden Montag die Verfilmung des Romans. Zunächst bin ich enttäuscht, als ich ihn ansehe. In meiner Vorstellung hat sich ein anderes Bild entwickelt, als das was zu sehen ist. Insbesondere der etwas vordergründige klamaukhafte Ton, entspricht nicht meiner Erwartung. Zum Ende hin bin ich dann einigermaßen versöhnt. Aber an die Qualität der Lesung reicht das nicht heran.

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