Travel in Space / Bikini Beach, Complex23 14. Oktober 2016
Garagenpunk im Doppelback mit Travel in Space und Bikini Beach. Kann man da mit Zucker heilen und eine politische Bewegung gründen?
Nach dem Ende des Bierkrugs geht es fröhlich im Complex23 weiter. Irgendwie toll, wenn man auch offene Getränke bestellen kann, ohne sich Gedanken machen zu müssen, ob man anschließend mindestens von Lippenherpes heimgesucht wird.
Den Auftakt machen Travel in Space (München/Berlin). Beeindruckend wie die zwei ihre Gitarren bearbeiten, singen und dazu ihre Basedrum und weitere Schlagwerke bedienen. Garagepunk mit starkem Rock’n Roll Einschlag. Das Complex ist gut gefüllt und die Musik kommt auch gut an.
Hauptband Bikini Beach aus Konstanz wissen ebenfalls mit ihrem Garagepunk zu gefallen. Netter Auftritt des Trios mit Zweidrittel-Frauenanteil, den man schon von Matsch Moor und ihrem Auftritt im Bierkrug kennt.
Lippenherpes hin oder her, was wohl bei Konzerten in Zukunft und meinen Konzertberichten fehlen wird, sind diese typischen Bierkrug-Anteile. Das gemischtere Publikum, unter das sich der eine oder Stammgast mischt, die dann ihre eigenen Momente erschaffen. Wie die Pogo-Oma oder die Frau, die einen Abend für eine Beziehungsschlägerei nutzte.
Das heißt auch, dass sich der Konzertbericht nicht so einfach schreibt, da die Anekdoten fehlen. Ich konnte an dem Abend zumindest einem Mitglied von Travel in Space mit seinem Schluckauf weiterhelfen. Kleiner Tipp: Das ganze Luft-Anhalten-Gedöns könnt ihr vergessen. Einen Löffel mit Zucker in den Mund stecken und auslutschen hilft mit 80prozentiger Heilungschance. Weniger erfolgreich bin ich beim Versuch Mitstreiter für eine neue politische Bewegung gegen Rechts zu finden. Vielleicht ist mein methodischer Ansatz doch zu kontrovers oder habe ich es nur falsch verkauft?