Tanzbarer Geschwindigkeitsrausch

P.R.O.B.L.E.M.S im Kellerklub

P.R.O.B.L.E.M.S. / Motörpussy / Kontatto, Kellerklub 30. Oktober 2017

P.R.O.B.L.E.M.S. aus Portland sind gespickt mit Szenegrößen. Im Stuttgarter Keller Klub legen sie einen Hochgeschwindigkeitsauftritt hin, der zum Mitzappeln einlädt und mehr Publikum verdient hätte.

Die Jungs von P.R.O.B.L.E.M.S haben richtig Bock, das ist eindeutig zu sehen. Sänger Jonny Jewels entleert seine Bierflasche gleich zu Beginn über den Kopf. Von relativ kleiner Statur, schreit er sich die Seele aus dem Leib, fegt über über die Bühne und geht zwischendurch immer wieder ins Publikum. Der stark übergewichtige glatzköpfige Gitarrist hüpft tatsächlich beim ersten Song in die Luft.

Geschickt nutzt der P.R.O.B.L.E.M.S.-Sänger das Inventar

Geschickt nutzt der P.R.O.B.L.E.M.S.-Sänger das Inventar

Drummer Timmy leider ohne Lächeln

Drummer Timmy leider ohne Lächeln

Am erstaunlichsten ist aber Schlagzeuger Timmy Rokket. Gegenüber dem aktuellen Album „Doomtown Shakes“ werden die Songs in deutlich gesteigertem Tempo runter gerotzt. Schwerstarbeit für den Mann an den Drums, der trotzdem immer wieder Zeit findet, ein gewinnendes Lächeln aufzusetzen. Übrigens ein schöner Kontrapunkt zum Sänger und seinen Grimassen.

Action vom Sänger

Action vom Sänger

Sänger pausiert - Publikum tanzt
Auch wenn der Hardcore-Punk schnell und hart ist sowie der Gesang rau, schafft es die Band einen tanzbaren Rock’n Roll-Rhythmus einzuflechten. Der wird vom Publikum auch angenommen. Vor der Bühne ist ständig ein Grüppchen in Bewegung und auch ich wippe auf der Alten-Leute-Empore mit. Einerseits ist es ganz angenehm, dass der Club nicht überfüllt ist. Andererseits hätte ich dem Veranstalter und auch der Band noch ein paar Gäste mehr gewünscht. Wenn ich sehe, dass es tatsächlich gedruckte Tickets für die Veranstaltung gibt, war wohl auch mit deutlich mehr Zuspruch gerechnet worden.

Sänger Jonny ist ein Energiebündel

Sänger Jonny ist ein Energiebündel

Auch der Motörpuyy-Frontman gibt alles

Auch der Motörpuyy-Frontman gibt alles


Den eigentlichen Konzertbeginn haben wir verpasst. Erstaunlicherweise war der erste Auftritt tatsächlich wie auf Facebook angekündigt um 20:15 Uhr, der Abend endet gegen 23 Uhr. Dieser doch frühe Start ist für uns Landvolk nicht zu machen. Als wir gegen kurz nach neun eintreffen ist von der italienischen D-Beat-Band Kontatto nichts mehr zu sehen. Die zweite Vorband Motörpussy steht schon auf der Bühne und liefert einen routinierten Auftritt ab. Der Trash-Rock’n Roll wirkt auf mich viel attraktiver als beim Konzert in Heilbronn im Frühjahr. Der Sound ist druckvoller und beim Publikum kommt es auch besser an. Vereinzelt wird getanzt und das, obwohl der KellerKlub zu diesem Zeitpunkt nur spärlich gefüllt ist. Nerd-Info: Motörpussy sind tatsächlich die erste Band, die ein zweites Mal auf ScharpingPershing besprochen wird.

Motörpussy im Kellerklub

Motörpussy im Kellerklub

Geklettert wird auch bei Motörpussy

Geklettert wird auch bei Motörpussy

Eigentlich sollte dieser Artikel der Abschluss eines kleinen dreitägigen Konzertmarathons sein, der dann nicht wie geplant stattgefunden hat. Schlussendlich konnte ich mich am Freitag nicht aufraffen zu Love A nach Weinheim zu fahren. Melvins in der Schorndorfer Manufaktur am Samstag war ausverkauft. Bei diesem Konzert vergesse ich dann tatsächlich eine Kamera mitzunehmen. Deshalb gibt es von den Auftritt nur einige Handybilder und eine Mahnung an mich selbst: Gehe öfter raus und besorge rechtzeitig vorher Karten.

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