Johnny Wolga, Emma 23 14. September 2018
Alle Mühe geben sich Johnny Wolga mit ihrem Toy Doll-mäißgen Punkrock in der Emma. Gerade als das Publikum auftaut, ist das Konzert vorbei.
Es ist tatsächlich kein Studio-Tricik: Der Sänger von Johnny Wolga klingt live auch genau wie Olga von den Toy Dolls. Vielleicht ein entfernter Verwandter? Wenn die Jungs eine Toy Dolls-Coverband wären, wäre an diesem Freitag die Emma vermutlich rappelvoll. Das Trio macht es sich aber nicht so einfach und spielt tatsächlich ausschließlich eigene Songs, die nicht nur vom Gesang stark an die Briten erinnern.
Es ist immer noch Weindorf in Heilbronn, ein ziemlich warmer Abend und allzu viele Besucher finden den Weg nicht in die Emma. Die Band beeindruck das nicht und spielt munter darauf los. Vor allem der Gitarre spielende Sänger zeigt was er neben dem Musizieren noch so drauf hat. Da werden wild Grimassen geschnitten, Die beine zu Tanzschritte verbogen und mit der Gitarre herum gefuchtelt. Das Publikum will da – bis auf wenige Ausnahmen – nicht mitziehen und verharrt in abwartender Pose. Obwohl die durchweg positive Ausstrahlung und der Toy Doll-Party-Charakter zu deutlich mehr auffordern.
Gerade als ich bei dem einen oder durch vermehrtes Bewegen einzelner Gliedmaßen die Bereitschaft erkenne, sich doch dem Tanz hinzugeben, ist der Auftritt zu Ende. Vielleicht wäre der Abend mit einer Vorband anders verlaufen, die für das offensichtlich notwendige Vorglühen gesorgt hätte. Aber so etwas ist derzeit in Heilbronn und Umgebung laut Emma-Macherin Annabell nicht aufzutreiben.