Überdosis Grau / Stressfaktor, Emma 23 12. Januar 2019
Das volle (Kur-)Pfalz-Brett mit Überdosis Grau und Stressfaktor in der Emma. Das sind Deutschpunk und Hardcore-Punk mit Metall-Kante aus Landau und Mannheim und der Laden brennt.
Es ist regnerisch, kalt und windig und ich ich zögere. Jetzt tatsächlich in die Emma radeln um zwei mir unbekannte Bands aus der Pfalz und dem Großraum Mannheim anzusehen? Also los. Überdosis Grau schon auf der Bühne als ich eintreffe. Der Dreier liefert soliden Deutschpunk ab.
Nicht mein Lieblingsstil aber zwischendurch gefallen mir einzelne Lieder echt gut. Vor allem diese eine Stück, mit dem ruhigeren Part und klassischem Riff-Refrain. Leider gibt es praktisch keine Ansagen, so dass auch keine Songtitel bekannt sind. Im Publikum viele unbekannte Gesichter – die Bands haben praktischerweise viel Anhang mitgebracht.
Der Schlagzeuger wechselt das T-Shirt und sitzt auch bei Stressfaktor an den Drums. Der Bandname sagt mir vor dem Konzert nichts, Band gibt’s aber schon mehr als 15 Jahre und haben mehrere Alben am Start. Die Musik geht Richtung Hardcore mit metallischem Anteil. Durch zwei Gitarristen hat das auch einiges an Dichte und die Soli halten sich in Grenzen. Druckvoll und doch eingängig – eine richtig gute Live-Band.
Beim Gesang konnte ich lange nicht sagen, welche Sprache das ist. Auf den CDs stehen deutsche Titel und damit ist das auch klar.
Der Sänger nutzt übrigens das ganze Konzert über den Platz vor der Bühne und marschiert durch das Publikum. Nach einer Weile wird dann auch vermehrt getanzt und am Schluss ist richtig was los. Mein persönlicher Lieblingsmoment ist, als Wirt Ozze – die langen blonden Haare akkurat mit einem Haarreif gebändigt – mit dem Wischmob die Bierpfütze vor der Bühne aufwischt. Punk 2019 ist sauber.