Club déjà-Vu / Die Heydays, 7. Oktober 2023 Emma 23
Zwischen optimistischem Indie-Rock und melancholischem Punk bewegen sich die Auftritte von Die Heydays und Club déjà-Vu in der Emma. Das ist vom Business-Punk bis zur suizidgefährdeten Seele für jeden etwas dabei. Achtung: ScharpingPershing ist hier Veranstalter!
Die Heydays aus Stuttgart haben richtig Spaß. Das merkt man schon bei der sehr ausführlichen Ansage zu Beginn und das bleibt das ganze Konzert über so. Passend dazu der Gute-Laune-Indie-Pop-Rock des Quartetts, fast alles im Uptempo-Bereich. Kommt beim Publikum gut an. Sogar das alte Ich rufe-„Wie sind die Heydays“-ihr-antwortet-„Wie sind Die Heydays“ wird mitgemacht.
Sänger Dennis ist einfach eine Frohnatur, dessen spitzbübischen Charme man sich nur schwer entziehen kann. Aber flunkert er etwa, als er erzählt, dass sie gerade als Vorband für Bruce Springsteen in Wembley waren, als die Anfrage für das heutige Konzert sie erreicht hat?
In der Konzertankündigung auf YouTube hatte ich die Band im Spaß als Business-Punks angekündigt. Mir war da gar nicht bewusst, dass das Promofoto nicht gestellt war und die Band tatsächlich in Anzügen auftritt.
Sänger Ferdinand Führer von Club déjà-Vu stellt dann gleich klar, dass man die eben vermittelte gute Laune bei ihnen gleich wieder abgeben kann. Dabei ist die Musik der Alben der Stuttgarter Band prinzipiell sehr poplästig bei allen anderen Einflüssen wie Punk, Wave Rock und sogar Metal.
Das liegt zum einen an den Texten. Während Die Heydays Optimismus vermitteln, tendiert der Club eher Richtung Melancholie und Skepsis. Beispielhaft der Song „Habt Erbarmen“ vom brandneuen Album „Alles was es gibt“. Unbedingt holen, wenn ihr es noch nicht habt. Da wird genau erklärt, warum das mit dem täglichen Arbeiten gehen, furchtbar ist. Wie heißt es im Refrain: „Und die Engel weinen mit all‘ den arme Seelen, die sich jeden Morgen aus den Betten quälen“.
Zudem spielt die Band die Songs live weitaus ruppiger und schneller als auf Platte. Das ist viel mehr Rock und Punk als Pop. Dazu passt die Flying-V-Gitarre und der Bass wird wild über die Bühne gewuchtet.