
Sick of Society/ Jane Doe / Painkiller Party, Emma 23 14. Oktober 2023
Vom Indie-Rock über Electroniccore bis zu Punk mit Metalanleihen reicht der musikalische Bogen bei der herbstlichen Krach Invasion. Das zahlreich erschienene Heilbronner Publikum hat Lust auf die musikalische Mischung mit reichlich weiblicher Beteiligung von Jane Doe, Painkiller Party sowie Sick of Society und macht ausgiebig mit.
Den Auftakt zur „Autumn Noise Invasion“ machen Jane Doe aus Würzburg, die die Frauenquote nach oben treiben. Denn die komplette dreiköpfige Band kommt ohne Männer aus. Das Trio spielt eine Art Indie-Rock mit englischen Texten und teilweise mehrstimmigen Gesang. Das kommt beim Publikum gut an an. Auch wenn das kein Punk ist, wird dazu wird herumgehüpft und gepogt.
Da ist auch die Jane Doe-Sängerin positiv überrascht: „Normalerweise wird zu unserer Musik nicht so viel Pogo getanzt.“ Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Bad Girl Indie-Rock, machen aber eher den Eindruck von sympathischen Mädchen von nebenan. Weiter so – auf den Bühnen sind immer noch nicht genug Frauen.
Musikalisch in eine völlig andere Richtung geht es dann bei Painkiller Party aus Berlin. Die Musik lässt sich am besten als Electrniccore bezeichnen. Metal und Industrial, die sich mit elektronischen Elementen abwechseln. Dazu seehhrr tiefer Gesang der Frontfrau. Bis auf die Gitarre und den Gesang kommt live die Musik aus dem Computer. Dazu wird auf der Bühne mit aufblasbaren Penisen hantiert. Das ebenfalls aufblasbare Einhorn überlebt den Auftritt leider nicht unbeschadet
Der Bandname sagte mir vor dem Auftritt nichts. Wie ich nachgelesen habe, haben es Painkiller Party zu einer gewissen auch internationalen Bekanntheit geschafft, einige Musikvideos wurden gesperrt. Was es an dem Abend zu sehen gibt, schockiert nicht und auch dieses Genre findet seine Liebhaber.
Den Abschluss machen Sick of Society aus Ulm. Waren vor knapp einem Jahr schon mal da und hauen dem Publikum ihren Punk mit Metalunterbau um die Ohren. Hier bollert zu Punkharmonien gerne auch mal die Double-Bass. Mein absoluter Lieblingssong ist Gentrifiziert, da er neben einer guten Melodie auch ein starken Text hat. Aussagekräftige, politische Texte sind ein Markenzeichen der Band. Wenn jetzt noch eine Frau in der Band wäre, wären tatsächlich 50% der Auftretenden bei diesem Konzert weiblich gewesen.
Die musikalische Mischung trifft den Nerv des Heilbronner Publikums und es wird ausgiebigst getanzt und gepogt. Wirt Ozze legt dazu ein Crowdsurfing hin und die „Autum Noise Invasion“ kann damit als Erfolg verbucht werden.