Noise Church / Oxxon, Emma 23 2. März 2024
Schon wieder zwei Personen in der Emma, die an bekannte Persönlichkeiten erinnern. Es sind die Sänger von Noise Church aus Ulm und Oxxon aus Stuttgart. Da auch die Musik zwischen Punk und Rock’n Roll passt, ein bereichernder Konzertabend.
Ich traue meinen Ohren nicht – irgendwie scheint sich Jello Biafra von den Dead Kennedys an diesem Samstagabend nach Heilbronn verirrt zu haben. Die Stimme klingt vielleicht eine Oktave höher, ähnelt mit dem überschlagenden Tonfall der des Kennedys-Frontmanns auf verblüffende Weise. Aber nein – das Organ gehört dem Sänger von Noise Church – einem Trio aus Ulm.
Sie spielen einen Punksound, der ohne viel Effekte auskommt und trocken klingt. Alles in gehobenem Tempobereich und richtig gut. Auch hier liegt man mit einem Verweis auf die Kennedy nicht falsch.
Das Heilbronner Publikum kann dem auch etwas abgewinnen und vor der Bühne wird herum gezappelt. Auf Bandcamp kann man sich zwei EPs herunterladen. Kostet nichts – aber zumindest einen obligatorischen Euro sollte man bereit sein dafür zu geben.
Weiter geht es mit Oxxon. Die kommen aus Stuttgart und laufen seit 1995 unter meinem Radar. Vor einigen Wochen habe ich das erste Mal was über sie gelesen und sie als potenzielle Kandidaten für eines meiner Konzerte abgespeichert. Schnell wieder streichen und sich auf den Auftritt konzentrieren.
Das Quartett setzt wesentlich mehr Effekte ein und der Sound klingt dadurch nach Punk mit starkem Rock’n Roll-Einschlag. Statt hoher Jello-Stimme verfügt der Sänger von Exxon über ein Reibeisen-Organ, das mich an Lemmy von Motörhead erinnert. Auch musikalisch geht das in eine ähnliche Richtung, die meisten Songs sind im Midtempo-Bereich angesiedelt.
Imposant der große Bassist, der ab und zu vor der Bühne rockt und sich zwischendurch auch mal komplett auf den Boden legt. Das Publikum lässt sich nicht lange bitten und es ist das ein guter Konzertabend, der natürlich nicht ohne den Stagedive von Wirt Ozze enden kann.