The Neighbourhood Creeps / Begbie Boys, Emma 23 25. Dezember 2019
Am 1. Weihnachtsfeiertag rocken die Begbie Boys und The Neighbourhood Creeps die Emma. Dazu gib es noch Überraschungsgäste.
Gut gefüllt ist die Emma, als die Begie Boys aus Stuttgart loslegen. Der Fünfer bietet eine interessante Mischung: Den Sound der frühen ACDC gepaart mir relativ deutlichem Gesang, der sich auch bei Schlager gut machen würde. Hm, darf ich mich nach so einem Vergleich nicht mehr in der Schwemme in Cannstatt sehen lassen? Denn eigentlich nur dort kann diese Band entstanden sein.
Thematisch geht es im Gegensatz zum Schlager in eine andere Richtung. Satt von kitschiger Liebe handeln etwa 80 Prozent der Songs vom Trinken, Bechern oder schlichtweg Saufen. Damit es nicht zu eintönig wird, dann zur Abwechslung mal über das Zocken. Ein Lied über Frauen ist laut Ansage auch dabei, fällt mir gar nicht auf. Ist das einer der eher balladesken Songs? Alles wird mit einem Augenzwinkern präsentiert.
Die Band hat Bock auf den Auftritt. Der Sänger hat passender weise eine Weihnachtsmütze auf dem Kopf und ab und zu eine aufblasbare Gitarre in der Hand. Das ist praktisch, kann er so beim Status-Quo-artigen synchronen Schwingen der Saiteninstrumente mitmachen. Der Fun steht hier eindeutig im Vordergrund.
Als The Neighbourhood Creeps dann die Bühne entern, platzt der Laden aus allen Nähten. So voll ist er. So richtig kommt das auf meinen Fotos nicht rüber. Super wenn eine Band bei einem Heimspiel einen Haufen Leute animieren kann, zum Konzert zu kommen. Die Mischung aus Blues und Punk läuft mir immer noch hervorragend rein. Haben die Jung mittlerweile auch einen Tonträger veröffentlicht? Sieht nicht so aus: Auf Spotify kann man streamen und auf Youtube findet man auch einiges.
Das Christkind hat auch was vorbei gebracht: Einen Satz Männerleggins in Leoparden-Optik. Leider keine für den Sänger: „Gab es nicht in meiner Größe“, meint er dazu. Auch sonst ist die Band zu Späßen aufgelegt. Ihre Setlist haben sie auf einen riesigen Pizzakarton geschrieben, aus dem man wie aus einem überdimensionalen Buch vorlesen kann. Zwischendurch kommt Wirtin Annabell als Gastsängerin auf die Bühne.
Den Abend perfekt macht dann das Publikum, das sich eifrig bewegt. Einen Crowdsurfer mache ich auch aus. Dazu gibt es unter anderem eine Mitmach-Aktion: Alle knieen sich beim leisen Part des Songs hin und springen dann beim lauten Teil hoch. Zugaben gibt es dann auch einige. Als die Jungs keine Lust mehr haben, holen sie Mistaken Moray auf die Bühne. Die habe ich neulich beim Spendenrummel verpasst.
Ein Fehler, denn was ich höre ist eine Art Post-Rock mit Underground-Charme und bei den lauten Parts sehr gut. Hört mal bei der Purple Session auf Youtube rein und geht auf Konzerte.