Canned Wizardry / Ape Shifter / Baron Crâne, Emma 23 27. Mai 2022
Nach drei Bands, zwei davon instrumental an einem Abend steht fest: Gesang wird völlig überbewertet. Das Publikum in Heilbronn kommt auch ohne aus und die Emma hat eine Hymne.
Aufgrund familiärer Bande gastieren Cannes Wizardry des öfteren in der Emma. An diesem Abend bildet sich zunächst einmal ein Anstandskreis vor der Bühne. Liegt es daran, dass der Digeridoo-Spieler nicht kann? Vermutlich nicht – denn schon nach ein paar Songs springt der Funke über und der funky Rock der Tübinger animiert zum Tanzen.
Dann kündigt der Sänger einen Song namens „Emma“ an. Der ist ausnahmsweise nicht auf Englisch sondern Deutsch und handelt von einer wunderbaren Kneipe, mit einer wunderbaren Wirtin namens Annabell. Fast der ganze Laden singt den Refrain mit, die Wirtsleute Ozze und Annabell tanzen Arm in Arm und der Auftritt könnte zu Ende sein.
Ist er aber nicht, sondern etwa erst zur Hälfte. Es wird weiter fleißig musiziert und bis zum Ende getanzt. Zugaben gibt es keine – es spielen ja noch zwei Bands.
Bei Ape Shifter wird härtemässig zwei Gänge raufgeschalten. Die sind zwar nur zu dritt und im gesetzteren Alter – knallen den Leuten aber einen – wie nennen sie es – progressive Stonerrock um die Ohren, der sich gewaschen hat. Gerne auch mit Uptempo-Parts. Hört doch mal bei Bandcamp rein. Übrigens alles instrumental – auch auf Ansagen wird praktisch komplett verzichtet.
Was passierte wenn eine Band in der E-Mail schreibt, dass sie „aus Tschechien kommen“? Der Gast wird als tschechische Band angekündigt. Obwohl Ape Shifter eigentlich aus dem Allgäu stammen und auf Tour nur aus Tschechien anreisen. Story Annabell – aber die Geschichte ist zu gut, um sie wegzulassen.
Die tschechische, äh Allgäuer Band rockt, was das Zeug hält und die Leute gehen ab. Inklusive hinsetzen und aufspringen. Dann ist Schluss – wieder keine Zugabe – da ja noch eine Band kommt. Super Auftritt.
Baron Crâne kommen aus Frankreich und sind ebenfalls ein Trio. Allerdings mit noch ein paar Effektgeräten mehr im Gepäck. Wo es bei Ape Shifter mehr Richtung Hardrock geht, tendieren Baron Crâne eher zu Postpunk und Psychedelic. Das wird beim Auftritt durch die Lichtshow und den Trockeneisnebel unterstützt.
Mir gefällt das und den Leuten auch: Es wird fleißig weiter getanzt. Obwohl auch hier auf den Gesang verzichtet wird, ist es nie langweilig. Die Band schichtet einfach zu viele Details in ihren Song auf, durch die man sich durchhören muss. Nicht umsonst heißt Crâne auf Deutsch Schädel. Wenn ich mich richtig erinnere auch hier keine Zugabe – und praktisch nur glückliche Gesichter Im Publikum.
Ich übrigens der einzige Gast mit Maske. Und da das die dritte Veranstaltung die Woche ist, bei der das der Fall ist, schreibe ich dazu wieder was, wenn sich daran was ändert.
Super Konzert, super Bericht und tolle Bilder 👍😍😍
Danke für das Kompliment – kommt leider sehr selten vor.
Danke für deinen Artikel und die Fotos! Gruß von Abi, Drummer bei Canned Wizardry
Danke für den tollen Auftritt und die Emma-Hmyne.