Teenage Bottlerocket / The Raging Nathans, Goldmark`s 26. Juli 2023
Stuttgart überrascht mich mit einem Publikum in Feierlaune und Teenage Bottlerocket liefern eine hervorragende Show ab. Vielleicht sieht das bei der Vorband Raging Nathans in ein paar Jahren ähnlich aus.
Stuttgart überrascht mich – das Goldmark’s ist ziemlich voll. Voller als beim Dwarves-Konzert knapp einen Monat davor, als ich mehr Publikum erwartet hatte. Apropos Dwarves: mit denen haben dieThe Raging Nathans mal eine Splitsingle veröffentlicht. Ansonsten weiß ich nichts über die Band aus Dayton, Ohio.
Musik klingt nach amerikanischen Punk mit relativ melodischem Gesang, gerne auch mehrstimmig. Nicht schlecht, aber nicht berauschend. Mir fehlt da ein wenig die Originalität. Aus den zwei Gitarren machen sie zu wenig. Ein paar Leute vor der Bühne gefällt es und sie bewegen sich. Als Opener vermutlich das richtige.
Das schöne an einer niedrigen Erwartungshaltung ist, dass man positiv überrascht werden kann. Mit Teenage Bottlerocket habe ich mich vor dem Konzert kaum beschäftigt. Mal in Youtube oder Bandcamp rein gehört – aber beeindruckt hat mich das nicht. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Leute, die sich jetzt vor der Bühne drängen. So voll habe ich das Goldmark’s schon länger nicht erlebt.
Nach einem überlaut angespielten Metalsong legt die Band aus Laramie los. Es sind nicht nur viele Leute da, die haben auch richtig Bock auf die Band. Vor der Bühne bildet sich ein größerer Pit und es wird von Anfang bis Ende durch getanzt. Dazu einige Stagediver und Crowdsurfer, darunter einige junge Frauen. Beim 30-Sekunden-Song bildet zwar nicht das gesamte Goldmark’s einen Circle Pit wie sich die Band das wünscht und gibt vor wieder 18 zu sein – aber es geht trotzdem ziemlich ab.
Die aktuelle Langspielatte Sick Sesh! – immerhin das achte Album – finde ich gut. Sie erfinden das Punkrad im Ramones-Style nicht neu, aber setzen die bekannten Teile zu einem interessanten neuen Gefährt zusammen. Die Gesangslinien der beiden Sänger und die deren Gitarren schaffen einen abwechslungsreichen Sound. Live bekommen sie das super rüber. Dazu gut gelaunte Musiker und sympathische Ansagen – eine auf deutsch und das Lied danach auch. Nicht schlecht für gerade ein Jahr Sprachunterricht auf der High School. Alles in alllem ein Konzert, aus dem ich vollständig zufrieden heraus komme.
Laut Kalle Stilles Facebookpost hat der Auftritt von Teenage Bottlerocket knapp 45 Minuten gedauert. Kam mir länger vor. Wenn Kalle seine Bilder hochgeladen hat, gibt es auf seiner Webseite die richtig guten Bilder des Auftritts zu sehen, wenn ich die vorab veröffentlichten Fotos auf seiner Facebook-Seite richtig deute.
